Ein Gefühl, das man (fast) nicht beschreiben kann

Ein Gefühl, das man (fast) nicht beschreiben kann
Ein Gefühl, das man (fast) nicht beschreiben kann
Ein Gefühl, das man (fast) nicht beschreiben kann

Ein Gefühl, das man (fast) nicht beschreiben kann

Wenn Sie jetzt etwas irritiert sind, worüber Maklerin dieses Mal bloggt, dann muss ich Sie vielleicht enttäuschen! Es wird nicht so pikant, wie Sie es sich jetzt vorstellen (wobei: als Schülerin absolvierte ich einst ein Praktikum bei einer Werbeagentur und da machten wir Werbung für R3 Kondome. So falsch wäre da mein Eröffnungssatz auch nicht 🙂 ).

Was hat es also nun mit dem Gefühl der Maklerin auf sich?

Wie finde ich den „richtigen Mieter“, der zu Ihnen passt?

Ich werde häufig gefragt, nach welchen Kriterien ich die Vorauswahl der Mietinteressenten für Vermieter treffe.

Geld und Bonität ist nicht alles, denn man muss klar sagen: die meisten Mietverhältnisse, die tagtäglich in Deutschland begründet werden, laufen ohne Probleme und Vermieter erhalten auch pünktlich ihre Miete.

Nach dem das Thema „Mietnomaden“ vor 2-3 Jahren durch das öffentliche Bewusstsein gezogen wurde, muss man feststellen: im Einzelfall ist das natürlich schlimm für einen Vermieter, wenn die Miete nicht gezahlt wird und die Wohnung/Haus völlig verwahrlost. Aber dennoch es sind Einzelfälle und nicht die Regel!

Es gibt nicht „den idealen Mieter“

Es hat also nicht nur mit dem guten Job, dem Nichtrauchen, Tier- und kinderlos zu tun, was einen Mieter für einen Vermieter einnehmen kann, sondern einfach auch, ob die „Chemie“ zwischen beiden stimmen könnte.

Im Idealfall haben Vermieter und Mieter nur selten miteinander zu tun. Es gibt Fälle, da sieht man sich nur bei der Wohnungsübergabe, nur bei Ein- und Auszug. Wenn keine Unstimmigkeiten bei der Abrechnung auftreten und ebenso keine Mängel in der Wohnung vorhanden sind, dann kann es ganz problemlos ablaufen.

Wenn es aber dann doch mal zu Fragen oder Unstimmigkeiten kommt, ist es hilfreich, wenn man menschlich zusammenpasst.

Gleich und Gleich gesellt sich gern

Menschen begegnen sich häufig auf Ebenen, in denen sie sich ähnlich sind. Das kann im Anspruch von Genauigkeiten sein oder im Gegenteil von „geordnetem Chaos“. Es gibt sehr technisch denkende Menschen oder eher gefühlsbetonte.

Und wie sagt man im Hessischen so schön: „Jedes Dippsche hat sei Deckelsche“, so passen Vermieter und Mieter in ihrer Art gut zusammen und manchmal eben nicht.

Genau da liegt ein Teil meiner langjährigen Erfahrung – ich glaube zu fühlen, wer miteinander klar kommen kann und wer nicht. (Eine interessante Fußnote am Rande angemerkt: früher waren Makler auch häufig als Heiratsvermittler tätig. Der Maklerlohn wird in den § 652-656 BGB geregelt, wobei § 656 BGB sich ausschließlich auf die Heiratsvermittlung bezieht!!)

Nun kommt also endlich das Gefühl, das man nicht beschreiben kann ins Spiel!

Wenn ich denke, es passt nicht, dann sage ich es dem Vermieter oder auch dem Mietinteressenten.

„Gelebte Erfahrung ist viel Wert in einem Beruf der von der Dienstleistung lebt“

Dazu eine Geschichte: es ging um gewerbliche Vermietung, Vermieter und Mieter hatten schwer um die Bedingungen gerungen, unterschiedliche Herangehensweisen und Vorstellungen, aber im Grunde konnten wir alles gemeinsam lösen und ein Mietvertrag wurde vorbereitet.

Dann rief mich der Mietinteressent nach einem Wochenende an und fragte mich ganz offen heraus, ob ich denke, dass er zukünftig gut mit seinem Vermieter klar käme. Ich antwortete, dass ich jetzt den angestrebten Mietvertrag nicht gefährden möchte, aber dass ich da Konfliktpotential in der Zukunft sehen würde.

So fühlte es der Mietinteressent, ebenso der Vermieter und schlussendlich kam es nicht zum Abschluss (dass Sie jetzt nicht in grenzloses Mitleid mit mir verfallen, kurz der Hinweis, ich habe die Fläche anderweitig gut vermietet, Vermieter und neuer Mieter passen gut zusammen und der vorhergehende Interessent konnte sich auch danach gut platzieren und hat sein Business erfolgreich etabliert).

Nein ich möchte hier nicht den „Gutmensch“ heraushängen lassen, aber es gehört zu den Aufgaben eines erfahrenen Maklers, solche Spannungen wahrzunehmen und dann auch anzusprechen.

Win-Win für alle Beteiligten

Vielleicht haben Sie in meiner Vita gelesen, dass ich mich auf den Spruch meines Vaters beziehe, der immer sagte, ein gutes Geschäft ist, wenn alle Beteiligten zufrieden sind und nicht nur eine der Parteien.

In unserem Fall heißt es also „Auftraggeber – Kunde – Makler“. Auch wenn auf den ersten Blick durch diese Entscheidung, den Mietvertrag platzen zu lassen, alle Beteiligten verloren haben, so kann man jetzt aus der Rückschau sagen, haben alle gewonnen!

Wenn ich zu einem Kunden sage „Der (Käufer/Mietinteresent) passt zu Ihnen“ und ich bekomme dann die Rückmeldung „Sie hatten recht“, dann ist es eben dieses Gefühl, das man nicht beschreiben kann, aber im Endeffekt viel Wert ist und mich ausmacht.

Herzlichst Ihre

Kerstin Keil

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