Mein Jahresrückblick – 3. Teil

Mein Jahresrückblick 3. Teil

 

Die Entwicklung auf dem gewerblichen Mietmarkt oder wohin steuert die Innenstadtentwicklung?

 

Wer heute Morgen am 27.12. nach der weihnachtlichen Hektik in der Darmstädter Innenstadt unterwegs ist, dem bietet sich ein Bild der Tristesse. Nicht nur, weil es wohl unaufhörlich regnet, sondern weil zum Jahresende auch wieder Geschäfte schließen.

In meinem Blogbeitrag Quo vadis Innenstadt“, hatte ich über die Zufriedenheit der Darmstädter Bürgerinnen und Bürger bezüglich Innenstadt und Sortimentsangebot geschrieben. Verbesserung sah man eindeutig im Flair der City und in der Shopping-Atmosphäre.

Kleine Läden würden zum shoppen einladen

 

Doch was Darmstadt eindeutig fehlt, sind kleine Läden mit individuellem Angebot, das man nicht an jeder Ecke bekommen kann. Voraussetzung dafür sind aber a.) dass kleine Ladenflächen vorhanden sind und b.) die aufgerufene Miete einer Neugründung auch die Möglichkeit lässt, ein Geschäft erfolgreich zu platzieren.

In der Ladengröße zwischen 30 m² – 40 m² herrscht aber Mangelware, da man nach dem Krieg auf große Flächen setzte und diese auch über Jahrzehnte erfolgreich bewirtschaftete. Dass einmal ein „Internet“ dem Einzelhandel starke, ja fast existenzbedrohenden Schaden zufügen würde, konnte man zu dieser Zeit nicht absehen. In den 80er und 90er Jahren wurden von den Einzelhändlern entsprechend große Flächen abgefordert. Ein Laden mit „nur“ 200 m² galt damals schon fast als unvermietbar, weil zu klein.

Alles wandelt sich

 

Heute stellt es sich anders da: kleine Flächen, wenig Personal, das Sortiment wird online dargestellt, bestellt ebenso, abgeholt werden kann entweder wieder im Laden oder es wird bequem an eine Adresse geliefert. Teile des Sortiments kann man noch vor Ort anfassen, um eine bessere Vorstellung zu bekommen, ob man das gewünschte Produkt auch wirklich möchte. Das größte Problem für die Onlinehändler ist der massenhafte Rücklauf gekaufter Ware.

Kleine Flächen, geringere Mietzahlung, weniger Personal, geringe Personalkosten, aus dieser Formel erschließt sich auch die Entwicklung des stationären Einzelhandels.

Auch Start-up Unternehmen wagen den Schritt aus dem reinen Onlinehandel in die real existierende Einkaufswelt, aber auch da werden keine riesigen Mietflächen benötigt, sondern „Testweise“ ein paar Quadratmeter, bevorzugt in guten Lagen, um zu schauen, ob das Firmenprodukt die Gunst der Einkäufer gewinnen kann.

Verbesserung: mehr Grün im Stadtbild (und nicht nur im Stadtparlament!)

 

Doch zurück zur Darmstädter Innenstadt: zu wenig Grün, zu wenig attraktive Sitzplätze, zu wenig echtes „Flair“. Wenn man genauer hinsieht, verklebte Lichtmasten, vermalte Flächen und keine einzig blühende Blume. Veränderungen sind leider immer nur sehr langsam zu vollziehen. Wie ein Megaschiff läßt sich eine Stadt nur äußerst schwerfällig manövrieren. Und je nach Haushalt muss man hoffen, dass der Pott nicht sinkt!

Natürlich gibt es auch schöne Orte wie der Platz vor dem Staatstheater, der im Sommer tatsächlich etwas Metropolenfeeling aufkommen lässt mit einer gewissen Lässigkeit. Wenn die Leute dann auch noch so lässig ihren Müll wieder mitnehmen würden, könnte es ein Highlight der Stadt werden.

Das Büro im Wandel der Zeit

 

Was sich im Einzelhandel an der Nachfrage nach kleinen Flächen abzeichnet, ist im Büromarkt ebenso zu finden. Firmen verkleinern weiterhin ihre Büros: Mitarbeiter arbeiten häufig von zu Hause oder benötigen in der Firma nur ab und an einen Schreibtisch, den man sich dann mit anderen teilen kann.

Freiberufler oder auch in Heilberufen tätige Menschen suchen Praxisräume zwischen 40 m² und 60 m², um sich aus dem Homeoffice zu lösen.

Arbeitswelten werden flexibler, die Anforderungen an die Büroräume müssen mitwachsen. Der Anspruch an den technischen Standart der Gebäude hat sich wesentlich erhöht. Auch eine große Herausforderung an einen Privatvermieter. Gewerbeeinheiten aus den 50er Jahren und später müssen, um vermietbar zu bleiben, entsprechend immer wieder modernisiert werden. Nur so kann langfristig eine entsprechende Rendite gesichert werden und evtl. Leerstände abgebaut. Es bleibt das Fazit: nur, wer etwas zu bieten hat, kann (langfristig) punkten.

Ausblick auf 2018

 

Damit möchte ich meine Serie „Jahresrückblick 2017“ beenden und hoffe, Sie hatten Spaß beim lesen meines Bloggs und konnten vielleicht sogar den einen oder anderen Tipp für sich verbuchen.

Auch nächstes Jahr bloggt Maklerin weiter und wenn Sie ein Thema aus der Immobilienbranche interessiert, dann schreiben Sie mir, gerne greife ich Ihre Anregungen auf.

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In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und für 2018 viel, viel Gesundheit und persönliche Zufriedenheit!

Ihre Kerstin Keil 

Kerstin Keil

 

 

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