Schön wars – Rückschau zum Sommerfest
„Ach wie schön ist es hier!“ Eine langjährige Kundin ließ sich zufrieden auf die „blaue“ Bank nieder und nippte an der kühlen hausgemachten Limonade. Der Sommer ließ sich auch an dem letzten August-Wochenende nicht lumpen und drehte nochmals so richtig auf. Die Temperaturen waren zwar höchst anstrengend, aber das Wetter lockte viele Menschen in die Schulstraße zum alljährlichen Schulstraßenfest sowie zu meinem Sommerfest „40 Jahre Keil Immobilien“. Kunden, Weggefährte, aber auch interessierte Menschen von der Straße folgten meiner Einladung und fanden sich in dem schön begrünten Hof ein, um auf vergangenes, gegenwärtiges und die Zukunft zu blicken.
Ein Tag, auch mal zum Stolz sein
40 Jahre Firmenjubiläum – da waren sich alle einig – ist eine Leistung, bei der man einen gewissen Stolz an den Tag legen darf. 2 Punkte nehme ich vorrangig aus den vielen Gesprächen mit:
1.) Die derzeitige angespannte Lage auf dem Immobilienmarkt bei Vermietung und Verkauf, treibt die Menschen mit Sorge um.
2.): als Maklerin darf man sich nicht auf Erreichtem ausruhen, denn die Branche kämpft weiterhin mit einem schlechten Image. Dazu später aber mehr und nun der Reihe nach:
Ich hatte mich sehr gefreut, dass ich langjährige Kunden begrüßen durfte, die seit Anfang an mit unserem Büro zusammengearbeitet hatten und es immer noch tun. Wir schwelgten gemeinsam in Erinnerung, erinnerten uns an meinen Vater, Hans-Dieter Keil, wie er u.a. mit Souveränität und Gespür für die Trends Läden in der Schulstraße etabliert hatte, die heute noch am Start sind wie Esthetic Men oder Fleur In.
Es kamen aber auch Darmstädter in den Hof, die sich an ihre Zeiten im „City-Kino“ erinnerten und mir erzählten, wie viele Stunden sie im Kino verbracht hatten, als willkommene Zerstreuung im Nachkriegs-Darmstadt. Manch einer konnte sich auch noch an meine Großmutter und ihr Lampengeschäft erinnern. Ja, ja, so war das damals! 🙂
Die Mieten laufen weg
Die Gespräche, die ich führte, drehten sich hauptsächlich um die hohen Kaufpreise und Wohnungsmieten. Instrumente der Politik wie Mietpreisbremse greifen bisher spürbar nicht.
Zudem fühlen sich viele Wohnungssuchenden über die „harte Gangart“ der Vermieter bei der Auswahl der Mieter gegängelt und gekränkt. Hier wurde auch die Sorge formuliert, dass ein gutes Miteinander zwischen Vermieter und Mieter immer schwieriger wird, da generell im gesellschaftlichen Umgang der Ton rauer wird. Umso wichtiger ist es aus meiner Sicht, dass Mietverhältnisse von Anfang an gut begründet werden: soll heißen: mit inhaltlich richtigen und ausgewogenen Verträgen und einem neutralen Vermittler, der beide Interessenslagen verbinden kann.
Da ich nicht nur Maklerin, sondern auch Vermieterin bin, kenne ich beide Seiten und kann Sorgen und Ängste verstehen.
Das schlechte Image des Maklers – ein Dauerbrenner
„Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich´s gänzlich ungeniert“ scheint wohl das ewige Motto der Maklerbranche zu sein. Der Zunft wurde leider kein gutes Zeugnis ausgestellt und das möchte ich hier auch nicht verschweigen, was mir da verbal um die Ohren gehauen wurde. Nicht alles läuft immer perfekt, aber manche Erfahrung, die mir berichtet wurde, waren echt derb anzuhören.
Ich möchte klarstellen: es geht mir nicht um Kollegenschelte! Jede/r Makler/In hat es selbst in der Hand, wie er/sie die Geschäftsbeziehung, den Umgang mit dem Kunden und die Kommunikation nach außen gestaltet und sich darstellen möchte. Hinterfragen, reflektieren und entsprechend anpassen. Fehler einzugestehen ist zwar heute höchst unpopulär, aber auch wichtig, um glaubwürdig zu erscheinen.
Dass derzeit Mietwohnungen am Markt fehlen, ist nicht die Schuld der Makler, aber ob es wirklich nötig ist, z.B. Massenbesichtigungen durchzuführen und Interessenten, die allein durch die stressige Suche schon angefressen sind, noch mehr unter Druck zu setzen, halte ich für fragwürdig.
Natürlich muss das Verhältnis zwischen Aufwand und Einnahme stimmen, aber ich denke, wir können aktiv dazu beitragen, wie wir ein positives Image aufstellen und zu den Menschen transportieren können. Denn das sind Kunden – Menschen und kein abstrakter Begriff (Der Kunde, das unbekannte Wesen? ?)
Doch wieder zurück zum Sommerfest: welche Erkenntnisse taten sich beim Blick in die Immobilienkristallkugel auf? (Und der Programmpunkt war nun wirklich nicht ganz so ernst zu nehmen).
Die meistgestellteste Frage war daher: wann sinken die Kaufpreise für ein Einfamilienhaus oder Eigentumswohnung auf ein „bezahlbares“ Niveau? (wobei das natürlich jeder anders definiert, das „bezahlbare Niveau“).
Der Blick in die Immobilienkristallkugel
Der Blick in die Immobilienkristallkugel war, wie schon erwähnt, nicht bierernst gemeint, aber ich kann dennoch sagen: Banken sind schon jetzt nicht mehr bereit geforderte (überzogene) Kaufpreise in vollem Umfang zu finanzieren, da ihre eigene Bewertung deutlich niedriger liegt. Wer dennoch kaufen möchte, muss den Eigenanteil entsprechend erhöhen. Erst wenn die Verknappung am Markt beendet ist, sprich: mehr Eigentümer wieder bereit sind zu verkaufen, wird sich das langsam lösen. Aber um entsprechend Eigentümer zu motivieren, müssen attraktive Anlagen am Geldmarkt vorhanden sein. Mit Negativzinsen auf dem Sparkonto erreichen wir das nicht!
Es geht das Gespenst der Immobilienblase um!
Am Ende des Tages schaute ich zufrieden auf die leeren Gläser und Krüge der hausgemachten Limo, die nebenbei gesagt sehr gut ankam und freute mich: über die schönen Gespräche, über die Begegnungen mit vertrauten Gesichtern und auf die kommende Zeit als Maklerin in Darmstadt – es bleibt spannend!
Es grüßt ganz herzlich
Ihre Kerstin Keil
Das könnte Sie auch interessieren: 40 Jahre Keil Immobilien – die Geschichte zur Firma