Wohneigentum macht glücklich!
Ich besuchte neulich eine Veranstaltung von Haus- und Grund Darmstadt mit dem Thema „Wohneigentum stärken – Wohnungsmarkt entlasten“. Wie es auch dem Titel der Veranstaltung zu entnehmen ist, ging es um die Förderung des Eigentums. Mehr Menschen sollen Wohneigentum erwerben, um damit den Mietmarkt zu entlasten. Beides ist in Darmstadt stark angespannt. Weder haben wir eine Fülle an Kaufobjekten am Markt noch eine Fülle an Mietwohnungen. Auch keine großen Freiflächen, die man zur Bebauung heranziehen könnte.
Ein wichtiges Thema, wie der Oberbürgermeister Partsch in seiner Eröffnungsansprache mehrfach betonte. Aber auch ein schwieriges, wie die darauf folgende Diskussion zeigte.
Wohneigentum macht glücklich!
Eine LBS-Studie hat letztes Jahr ergeben, dass Wohneigentum glücklich macht: Unabhängig von einem Vermieter zu leben, sich sein Wohnumfeld kreativ und eigenverantwortlich zu gestalten ist ein „Happy-macher“.
Erschreckend ist aber auch: europaweit ist Deutschland Schlusslicht in der Eigentumsquote. Nur die Schweiz liegt dahinter (gut, die haben ihr Geld wohl nicht in Steine investiert, sondern es auf Konten gelegt).
Ohne staatliche Eigentumsförderung, die in Deutschland nur bei 0,1 Prozent des Bruttosozialproduktes liegt (laut einer OCED-Studie), ist es schwierig, gerade für Familien mit geringerem Einkommen, Eigentum zu erwerben. Durch die Niedrigzinsphase ist ein Ansparen von Eigenkapital fast nicht möglich. Zudem haben sich die Kreditvergaberichtlinien bei den Banken verschärft.
In der Altersgruppe der 30 – 40 jährigen ist die Quote ebenfalls zurückgegangen. Gründe hiefür liegen in der längeren Ausbildungszeiten und den unsicheren Bedingungen beim Start in die Erwerbstätigkeit.
Eine staatliche Förderung des Eigentums muss daher wieder eingeführt werden und die Grunderwerbssteuer gesenkt, um die Nebenerwerbskosten zu senken (ungeachtet dessen, wer nun den Makler bezahlen soll, Thema zukünftiges Bestellerprinzip beim Verkauf).
Das Rhein-Main-Gebiet ist ein spezieller Immobilienmarkt
Wird in den Medien von „dem Immobilienmarkt“ in Deutschland gesprochen, so wird ein einheitliches Bild eines Marktes entworfen, der aber aus zig Untermärkten besteht. „Den“ Immobilienmarkt gibt es nicht.
Das Rhein-Main-Gebiet ist historisch gesehen schon immer ein Einzugsgebiet mit starken Immobillienmärkten: durch die Ansammlung global aufgestellter Unternehmen, können im Rhein-Main-Gebiet auch entsprechend hohe Löhne gezahlt werden. Die Nachfrage nach Eigentum ist hier daher auch entsprechend groß, weil das verdiente Geld wieder investiert werden soll.
Eine Immobilie hat entscheidende Faktoren in der Werterhaltung: sie gilt gemeinhin als krisenfest, bringt steuerliche Vorteile, selbst genutzt ist man unabhängig vom Mietmarkt und kann sie auch zur Altersvorsorge einsetzen.
Allein der Wunsch erwerben zu wollen, lässt sich aber nicht in jedem Markt umsetzen. In Darmstadt ist die Situation angespannt: wenig Angebot, sehr starke Nachfrage, entsprechend hohe Preise.
Mein Tipp an Sie!
Mein Tipp an Sie: in welchem Radius um Darmstadt herum könnten Sie sich noch vorstellen, zu kaufen? Selbst erlebt: ein Freund hat letztes Jahr ein Haus in Hassenroth gekauft und wohnt dort mit seiner Familie sehr zufrieden. In Darmstadt war einfach nichts Passendes zu finden, was im Budget lag. Das, was er an günstigerem Kaufpreis einsparen konnte, wurde in die Modernisierung des Hauses gesteckt. Und so weit ist Hassenroth auch nicht von Darmstadt entfernt! Nachteile auf den ersten Blick lassen sich vielleicht in etwas Positives umwandeln.
Herzliche Grüße,
Kerstin Keil
Weiterführender Link: http://www.oecd-ilibrary.org/social-issues-migration-health/policies-to-promote-access-to-good-quality-affordable-housing-in-oecd-countries_5jm3p5gl4djd-en
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