Ist das eine Immobilienkrise? Ja, doch!

Ist das eine Immobilienkrise? Ja, doch!

Und plötzlich ist sie da! Einfach so, wie aus dem Nichts aufgetaucht. Mitnichten muss ich da sagen. Denn dass die Immobilienpreise fallen würden, war vorauszusehen. Dafür brauchte es nicht mal eine Kristallkugel. Die Frage war nur, WANN würde es so weit sein?

Die Ukraine-Krise als Auslöser

Die Pandemie, die Entschuldigung für alles dieser Tage, war nicht der Auslöser. Während der Corona-Pandemie und des Lockdowns stiegen die Preise sogar nochmals. Der eigentliche Auslöser war die Ukraine-Krise. Damit fielen die Steine wie beim Domino-Effekt: Verteuerung der Energie, Verteuerung der Lebenshaltungskosten, steigende Zinsen, um die galoppierende Inflation in den Griff zu bekommen. Plötzlich ist Schluss mit günstigen Darlehen für Immobilienerwerb und Bauen und wer nun eine gute Finanzierung aufstellen möchte, muss einen höheren Eigenkapitalanteil mitbringen.

Die Preisspirale durchbrochen

Damit wäre eine zehnjährige Preisspirale gebrochen: Vom ersten Quartal 2012 bis zum ersten Quartal 2022 hatte sich der bundesweite Durchschnittspreis einer Wohnimmobilie laut Interhyp von 290.000 Euro auf 540.000 Euro nahezu verdoppelt.

Doch nun kehrt es sich um. Schon im zweiten Quartal waren die Immobilienpreise laut Interhyp um 0,9 Prozent gesunken.

Nach dem am vorgelegten Hauspreisindex des Finanzierungsmarktplatzes Europace sind infolgedessen auch im September die Preise für Eigentumswohnungen und bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland gesunken. Seit Jahresbeginn haben sich die Zinsen für zehnjährige Immobilienkredite hierzulande mehr als vervierfacht.

Die Zinsen steigen

Dass der Anstieg der Zinsen Immobilien für viele potenzielle Käufer unbezahlbar gemacht hat, legen auch die Zahlen der Bundesbank nahe. In der ersten Jahreshälfte gab es einen kurzen Boom bei Wohnungsbaukrediten an private Haushalte. Viele Käufer wollten sich noch günstige Zinsen sichern. Rekordmonat war der März mit in Summe über 32 Milliarden Euro. Bis September halbierte sich das, die deutschen Banken verliehen nur noch 16 Milliarden Euro Wohnungsbaukredite an private Käufer.

Eigentümer/Innen, die noch aufsteigende Preise spekuliert hatten, bringen eben Objekte schnell an den Markt. Dadurch wird das Angebot wieder größer, aber im gleichen Zug sinkt die Nachfrage wegen Unsicherheit.

Bei möglichen Kaufinteressenten wächst zudem die Sorge, dass man an sein Erspartes gehen muss, um hohe Energiekosten auszugleichen oder auch generell den Lebensstandard zu halten. Als mögliche Option wird wieder die Anmietung einer entsprechenden Immobilie in Erwägung gezogen oder sogar der Stillstand bevorzugt nach dem Motto: „Wir bleiben jetzt erst einmal da, wo wir sind und warten, was passiert“

Die Goldgräberstimmung ist vorüber

Was bedeutet das eben für Verkaufende? Die Zeiten scheinen vorbei, wo die Bereitschaft der Kaufenden extrem hoch war, jeden Preis für eine Immobilie zu akzeptieren. Aussagen wie: „Ich zahle € 10.000, – auf das höchste Gebot“ waren in den letzten Jahren keine Seltenheit. Wer eine Immobilie erwerben wollte, musste vor allem schnell sein: Schnelle Entscheidung, schnelle Finanzierungszusage, schneller Notartermin. Immer von der Sorge getrieben, es kommt ein anderer, der eben diese € 10.000,- drauf legen würde und noch schneller wäre.

Nun müssen sich Verkäufer/Innen darauf einstellen, dass sich die Vermarktungsdauer einer Immobilie wesentlich verlängert und Interessenten sie mit Preisverhandlungen überziehen werden.

Wie lange sich diese Flaute am Markt halten oder als längere Krise bestehen bleiben wird, ist schwer auszumachen. Wie so oft können die Stimmungen am Markt schnell umschlagen, aber über Nacht wird das aus meiner Sicht, nicht passieren.

Wie sehen Sie das? Ich freue mich von Ihnen zu hören!

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Quellen zu diesem Blogpost:

Wirtschaftswoche:  https://www.wiwo.de/finanzen/immobilien/immobilienmarkt-immobilien-werden-guenstiger-doch-das-ist-kein-gutes-zeichen/28817136.html?xing_share=news

Handelsblatt: https://nachrichten.handelsblatt.com/b1bfe8e9337387b40f02a22540ac707dbabe4f093ebfad83785046cba41d91ffac83c42a21013b56882af84deb056558028808468?utm_source=web-frontend&xing_share=news

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