Immobilienkrise durch Corona – ein Ausblick

 

Immobilienkrise durch Corona – ein Ausblick!

Derzeit sehnen wir uns alle nach Normalität. Dinge, die wir vor 3 Wochen für völlig selbstverständlich hielten, haben nun einen besonderen Stellenwert. Ob im Supermarkt zufällig alte Schulfreunde treffen und herzlich umarmen oder einfach nur abends nach Büroschluss durch die Geschäfte der Stadt bummeln, alles eben nicht möglich.

Aber (und davon bin ich fest überzeugt), es kommt auch wieder eine Zeit nach dieser Zeit und vielleicht bekommen die alltäglichen Dinge wieder mehr Bedeutung. Die herzliche Umarmung, das Bummeln oder einfach nur ins Kino oder die Oper gehen.

 

Jede Krise hat auch Chancen

Jeder Krise hat auch eine Chance und falls Ihnen das jetzt zu abgedroschen klingt, dann lassen Sie mich das fachlich auf ein anderes Niveau heben. Mein heutiger Blogbeitrag bezieht sich daher auf die Auswirkung der Corona-Krise auf den gewerblichen Immobiliensektor. Und noch ein Hinweis: in den nächsten Blogbeiträgen werde ich mich mit der Auswirkung auf Wohnungsmieten und Kaufpreise befassen.

Die Fragen aller Fragen – wie werden die Auswirkungen auf den Immobiliensektor sein?

Sicher verfolgen Sie die Diskussion um die Mietzahlungen bei der Corona-Krise oder sind vielleicht sogar selbst betroffen: als Mieter einer Wohnung, der eben in Kurzarbeit ist oder einer Branche angehört, die extrem unter der Krise leidet wie Gastronomie. Vielleicht sind Sie aber auch Ladenbesitzer und dürfen zurzeit Ihr Geschäft nicht für Kunden öffnen. Inwieweit können Vermieter und gerade Privatvermieter Zugeständnisse machen und Mieter Stundungen der Miete anbieten oder auch geplante Mieterhöhungen aussetzen?

 

Kein Umsatz – keine Mietzahlung?

Der Sportartikel-Konzern Adidas hat die Tage die öffentliche Diskussion erheblich befeuert, nachdem bekannt wurde, dass Adidas derzeit keine Mieten an die Vermieter der Objekte zahlen möchte, in denen sie Läden angemietet haben. Der Konzern ruderte zwar gleich zurück und meinte, man hätte die Aussage falsch verstanden, man wolle eine Stundung der Miete verhandeln. Die Empörung schlug dennoch (zu Recht) bei Vermietern hohe Wellen, denn Adidas hatte im Jahr 2019 weltweit einen Jahresumsatz von ca. 23,64 Milliarden Euro. Da könnte man schon annehmen, der Konzern könne seine Mieten weiterhin begleichen.

 

Umsatzeinbußen = Mietrückgang = Renditeverlust in Gewerbeobjekten

Die Auswirkungen der Umsatzeinbußen im gewerblichen Vermietungsbereich werden sich aller Wahrscheinlichkeit in der Bewertung von Gewerbeimmobilien wiederspiegeln. Hatte sich der Gewerbemietmarkt über die letzten Jahre wieder positiv entwickelt, könnte eine solche Krise den Markt wieder schwächeln lassen und Investoren verunsichern. Die prognostizierten hohen Mieteinnahmen werden entsprechend reduziert und die Rekapitalisierung des Investments entsprechend niedriger ausfallen. Es offenbart sich auch in dieser Krise, wie gut oder nicht gut die Politik und Wirtschaft solche Ereignisse bearbeiten und organisieren können bzw. auffangen.

Was dennoch bemerkenswert ist, ist der Ideenreichtum von Gewerbetreibenden, schnell und effektiv ihr Geschäftsmodell umzustellen, um weiterhin Umsatz zu generieren (zumindest in Branchen, die dazu die Möglichkeit haben).

 

Vom Ideenreichtum von Gewerbetreibenden

Selbstorganisierte Lieferdienste werden eingerichtet; wie einst Handlungsreisende fahren Gewerbetreibende ihre Ware aus und bieten ihr Sortiment dem Kunden aus dem Kofferraum an, mit nötigem Sicherheitsabstand und vorheriger Terminvereinbarung. Da zeigt sich Unternehmertum, in Krisenzeiten sich der Situation  zu stellen und diese auch anzunehmen.

Zurück zur Immobilienwirtschaft: es ist tatsächlich schwierig zu prognostizieren, wie sich die Corona-Krise langfristig gesehen auf den gewerblichen Immobiliensektor auswirken wird. Im schlechtesten Fall werden Ladenmieter ihre Geschäfte schließen, Leerstände entstehen, Mieten werden sinken. Im Bürobereich kann es sein, dass Firmen das Modell „HomeOffice“ zukünftig stärker unterstützen möchten, dadurch weniger Mietflächen brauchen und auch hier die Mieten sinken werden. Das hat erhebliche Auswirkungen auf Renditen, Investoren werden nicht bereit sein, hohe Kaufpreise zu akzeptieren. Der Markt stößt sich gesund, könnte man auch sagen.

 

Was könnte im besten Fall passieren?

Neue Geschäftsmodelle entstehen, Firmen entdecken Möglichkeiten, ihre Produkte in kürzester Zeit umzustellen und einen real existierenden Bedarf zu decken, wie z.B. die Schnapsbrennerei Schladerer im Schwarzwald, die eben medizinischen Alkohol für Desinfektionsmittel brennt und keine feinen Obstbrände.

Arbeitswelten im Bürobereich werden unter neuen Gesichtspunkten entwickelt. Dies wird sich wiederum auf die Gestaltung und Bedürfnisse von gewerblichen Flächen auswirken.

Das Gefühl von Ungewissheit ist Teil einer Krise. Das Gefühl von Optimismus hilft aber, mental nicht abzurutschen. Von daher: bleiben Sie gut drauf 🙂

Herzlichst Ihre Kerstin Keil

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Mein Blogbeitrag: Mietzahlung in CORONA-Zeiten für Gewerbetreibende

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